Hallo Ihr Lieben, hier folgt das erste Thema, ein Thema was mich aktuell sehr beschäftigt:
„Vor der Sommerpause… Im Sommerloch.“
Die Spielzeit ist für mich so gut wie geschafft, es stehen nur noch zwei Vorstellungen an, Proben habe ich erst mal so gut wie keine mehr. Den Alltag kann ich ganz nach Lust und Laune gestalten. Am Anfang war ich sehr happy über diesen Umstand. Die Spielzeit über hat man ja schließlich viel geprobt, kultiviert gelebt, sich konzentriert und täglich seine Kräfte zusammen genommen- da hat man es sich verdient endlich selbst über seinen Tag und seinen Übeablauf bestimmen zu können. Ha! Von wegen! 🙂

Zu erst wird länger geschlafen, ausgiebig gefrühstückt, dann gechillt, dann mal ein bisschen geübt oder nicht, wird Kaffee getrunken und so weiter. Kennt Ihr das? Das macht man zwei/drei Tage, vielleicht sogar eine Woche lang, dann wird’s laaaaangweilig, die Muskeln bauen ab und womöglich fällt einem schon die Decke auf den Kopf. Wer weiß, vielleicht seid Ihr so drauf, dass Ihr Euch denkt, dass Ihr das gechillte Leben viel länger aushalten könnt. Ich aber nicht.

Irgendwie bin ich doch ein kleiner Arbeitsjunkie. Mir fällt es nur so schwer den Tag selbstständig zu strukturieren. Es sollte mir mal jemand einen Tagesplan schreiben.
Mir ist dann ein Gespräch mit einer lieben Kollegin eingefallen, die mir von ihrer Yogapraxis erzählte. Also hab ich mir eines Morgens eine Matte geschnappt, mich in Sportklamotten geworfen und auf youtube nach einer Yogaeinheit für Anfänger gesucht und tatsächlich wurde ich fündig. Es ist wirklich sehr erstaunlich, wo überall in meinem Körper ich festhalte oder anspanne… Ich habe mich sehr darauf konzentriert den Anweisungen in dem Video zu folgen, um alles richtig zu machen- selbst die langen Schlussentspannungs-Phasen habe ich geduldig mitgenommen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie tiefenentspannt ich am Ende war. Ihr müsst über mich wissen, dass ich ein sehr ehrgeiziger, fast schon extremer (Willens-) Mensch bin, was oft dazu führt, dass ich kaum zu derartigen, inneren Entspannungen am Tag komme. Das ist nicht gesund! Ihr dürft gerne darüber schmunzeln, vor allem die Relaxten unter Euch.

Nach dieser Sporteinheit habe ich mich ans Üben gemacht und mich bemüht, diese innere Ruhe mitzunehmen. Das ist doch ein großer Vorteil, wenn man Zeit hat und keine Termine anstehen. Man kommt dazu sich lange einzusingen (Eine Frage an alle singenden LeserInnen: Wie lange singt Ihr Euch so ein? Hinterlasst dazu gerne einen Kommentar.). Wow, war das ein unglaublich schönes Singen! Probiert es aus! Das innere Gefühl sollte bis in den Beckenboden, ja sogar bis in die Fußsohlen reichen. Schwinden die Kräfte und die Entspannung, gönnt Euch Pausen zwischendurch! Bei mir geht die Übezeit etwa 2 bis zweieinhalb Stunden am Vormittag. Und je nach Lust und innerer Verfassung schaffe ich mir gegen Abend eine weitere Übeeinheit.

Zwei wundervolle Abschnitte des Tages sind also strukturiert. Sehr gut!
Was also jetzt? Der Magen knurrt. Es wird gekocht, am liebsten energiereich und gesund, damit man hinterher nicht das Gefühl bekommt, dass der Tag nun zu Ende ist und man sich hinlegen muss (Dabei muss ich herzlich lachen. Ist schon viel zu oft passiert).

Den Rest des Tages gestalte ich mit Treffen mit Freunden, Kaffeetrinken, Blog schreiben und vor allem mit meiner Familie. Ich glaube fest daran, dass wenn ich das den Sommer über so mache, ich eine gute Balance zwischen Entspannung, Pause und Übe-Training habe.

Wie gestaltet Ihr, Ihr lieben Sänger und Sängerinnen, Euren Alltag, wenn Ihr auf Euch gestellt seid? Ich freue mich über Eure Kommentare und Tipps.

Eure Nohad

 

2 Gedanken zu “Vor der Sommerpause… Im Sommerloch

  1. Liebe Nohad,

    bin durch Zufall auf FB auf deinen Blog gestoßen und hab mich direkt angesprochen gefühlt. Ich kann alles nachvollziehen, was Du beschreibst: Sommerpause- Zeit- Was tun? Genießen pur, aber wie? Wo ist der Tagesplan?
    Kenne auch das mit dem großen Ehrgeiz und dem Verspannt-sein.
    Musste sehr schmunzeln!!! Danke dafür.
    Viel Spaß beim Finden der richtigen Balance.
    Ich werde mich auch nochmal mehr mit Yoga beschäftigen… Danach habe ich auch meistens sehr gut üben können!
    Wo bist Du eigentlich am Theater?
    Ich werde Deinem Blog folgen… bin gespannt

    Herzliche Grüße aus Hannover, SCHÖNEN SOMMER!
    Vanessa 🙂

    1. Liebe Vanessa,

      voll schön, dass Du Dich auf meinen Beitrag hin gemeldet hast und Dich in vieles hinein versetzen und mich verstehen kannst 🙂 .
      Ich hoffe es geht Dir gut in Hannover und Du hast ebenfalls viel Spaß auf der Suche nach erfüllenden Aufgaben und Balance im Alltag!
      Dass Du meinem Blog folgen wirst finde ich toll. Ich freue mich jederzeit über Kommentare und Gedanken von Dir.

      Herzliche Grüße aus Bielefeld und Dir ebenfalls einen wunderschönen Sommer!
      Deine Nohad

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